Siegel der Schatten von heavenfly ================================================================================ Kapitel 7: Hauself ------------------ /reinhusch/ Hallo! Und gleich gehts weiter mit dem neuen Pitel, aber zuerst fix zu dem Review von jlp: 1. stimmt da war was mit Weltmeisterschaften, wo auch gaaaaanz gaaaanz wenige Nichtjapaner rumliefen /bg/ Ne, hast recht, da hab ich mich geirrt, aber damit müsst ihr Leser jetzt leben. 2. Jupp, Yuugi hat das gleiche Recht auf das Puzzle, aber Yamis Seele war schon so lang da drin, dass es mehr oder weniger zu nem Teil von ihm geworden ist. Und es war nie vorgesehen, dass Yami und Yuugi gleichzeitig rumlaufen und deshalb gibt es nur ein Puzzle und das kann somit auch nur einer tragen. Ich stell mir das auch eher so vor, dass die Magie weniger von dem Puzzle an sich kommt, sondern eher in den beiden ist. Sie nutzen das Puzzle quasi nur, um die Magie zu kanalysieren und besser zu nutzen. Und jetzt wo sie zu zweit sind, kann es ja immer noch nur ein Puzzle geben (Highlander lässt grüßen ^_^) und daher hat Yuugi den verfestigten Schatten des anderen Puzzles - das hast du schön gesagt. ^___^ Danke noch mal für das Lob...ich geb mir Mühe! So das wars erst mal. Jetzt lest schön! Siegel der Schatten 7. Hauself Als Yuugi erwachte, fühlte er die Kälte, welche seinen Rücken mit Gänsehaut überzog. Doch gleichzeitig spürte er den warmen Körper an sich, so dass er sich nicht mehr wunderte, dass er nicht eher erwacht war. Ohne sich zu bewegen, lag der junge Mann minutenlang einfach still da, genoss das Gefühl der Zweisamkeit, das sie so noch nie erleben durften. Er atmete tief den Duft seines Geliebten ein und begann verträumt mit einem der goldenen Armbänder zu spielen, die noch immer Yamis Körper zierten. Die gebräunte Haut wirkte in dem Licht der aufgehenden Sonne nur noch schöner und Yuugi konnte sich nicht verkneifen, einen leichten Kuss auf Yamis Brust zu hauchen. Natürlich erwachte dieser von der sanften Berührung. Er öffnete verschlafen die Augen und richtete den Blick auf den Störenfried. ‚Morgen, Schlafmütze. Erschöpft?’ Yami lächelte als Antwort und zog Yuugi noch näher zu sich in eine feste Umarmung. /Erschöpft und müde und zufrieden und glücklich. Alles zugleich. Und dankbar, dass du mir gehörst./ Spielerisch boxte Yuugi den Pharao in die Seite. ‚So, ich gehöre also dir. Na, ich denke, da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Und falls dich deine Erinnerungen angesichts unserer nächtlichen Aktivität trügen sollten, werde ich dir gern ins Gedächtnis rufen, dass nicht du es warst, der oben gelegen hat.’ Doch beide wussten, dass es nur ein Scherz war. Sicher gehörte Yuugi dem Pharao, doch dieser gehörte auch dem jungen Duellanten und nichts konnte sie mehr trennen. Und was Yamis vergangene Passivität anbelangte, hatte der ehemalige Pharao es durchaus genossen, von seinem Licht verwöhnt zu werden, doch er hatte nicht die Absicht, Yuugi immer das Tempo bestimmen zu lassen. Er konnte genauso führen wie sein zweites Ich. Yamis Hand begann mit einer von Yuugis Ponysträhnen zu spielen und zu beobachten, wie das Licht sich darin verfing. Doch nach einiger Zeit ruckelte der Junge ungeduldig hin und her. ‚Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich bräuchte ne Dusche. So schön wie es ist, bei dir zu liegen, aber es wird trotzdem langsam kalt.’ Der andere nickte nur und beide erhoben sich. Sie beachteten die weißen Flecken auf der Couch jedoch vorerst nicht, sondern begaben sich, nackt wie sie waren, auf die Suche nach dem Bad. Dumbledore hatte ihnen ja die Tür gezeigt. Als sie diese dann jedoch öffneten, blieben sie überrascht stehen. /Hatte er nicht etwas von ‚kleines’ Bad gesagt. Das ist ja ein ganzer Pool./ Yuugi kicherte und holte damit sich und seinen Geliebten aus der Erstarrung. ‚Das ist nicht nur ein Pool, das ist ein ganzes Vergnügungsbad. Und ich brenne darauf, alles auszuprobieren. Komm schon, Yami.’ Der Pharao konnte über Yuugis kindliche Freude nur amüsiert den Kopf schütteln. Doch er folgte dem anderen in das Bad und beobachtete, wie dieser die riesige eisblaue Wanne inspizierte und herauszufinden versuchte, wofür die unzähligen Hähne gedacht waren. Yami dagegen wanderte an die andere Seite des gefliesten Raumes und entdeckte dabei neben der Dusche, die ebenfalls in kaltem Blau gehalten war, einen Schrank mit goldgelben Handtüchern und Duschutensilien. Hier schien man an alles gedacht zu haben. Der Raum wirkte trotz des blauen Farbtones jedoch nicht ungemütlich. Die weißen Fliesen und der große, goldumfasste Spiegel lockerten ihn etwas auf und ließen alles hell und freundlich erscheinen. Zwei Waschbecken an der Wand komplettierten die Ausstattung schon, doch durch die große begehbare Wanne in der Mitte des Bades wirkte alles größer und luxuriöser. Plötzlich schlangen sich warme Arme um Yami und sein Hikari legte den Kopf auf dessen Schulter und blickte ihn im Spiegel an. ‚So nachdenklich?’ Yami lächelte sanft. /Ich versuche immer noch, dass alles zu begreifen. Dich zu spüren, mit meinem eigenen Körper.../ Er zuckte die Achseln und verstummte. Doch Yuugi wusste, was sein Geliebter meinte. Und er war sich darüber klar, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis sich Yami daran gewöhnt hatte, seit 3000 Jahren zum ersten Mal wieder einen eigenen Körper zu besitzen. Sie hatten zwar schon oft ihre Seelen getauscht, so dass es für den Pharao nicht ungewohnt war, nicht mehr als Geist zu existieren. Aber es war Yuugis Körper gewesen und kein eigener, selbstständiger. Und selbst Yuugi würde noch einige Zeit brauchen, bis er sich daran gewöhnt hatte, dass Yami nun so nahe bei ihm existierte und er ihn berühren und spüren und lieben konnte, wann er wollte. Lange standen sie einfach so da und beobachteten sich selbst im Spiegel. Yuugis etwas hellere Arme umschlangen Yamis bronzenen Körper noch immer und seine violetten Augen blickten verträumt drein. /Woran denkst du denn, Aibou?/ Yuugi wurde leicht rot, als er sich ertappt fühlte. Doch dann blickte er Yami trotzig ins Gesicht. ‚Nun, wir brauchen beide eine Dusche und es wäre doch Wasserverschwendung, wenn wir einzeln duschen würden.’ Yami konnte nur leise lachen. /Das wäre es in der Tat./ Damit trat der Pharao einen Schritt nach vorn aus der Umarmung, zog den anderen mit sich und verschwand mit ihm in der Dusche. Aber er wusste, dass nicht er es war, der dieses Mal Schmerzen im Hintern haben würde. Yuugi musste erfahren, was er ihm in der vergangenen Nacht ‚angetan’ hatte. -+-+-+-+-+-+ Eine Stunde später erschienen die beiden Duellanten dann endlich ausgepowert aber glücklich wieder im Wohnzimmer und zogen sich an. Mit etwas Schattenmagie säuberten sie ihre Kleidung von ihrer abendlichen Aktivität, denn sie hatten keine Wechselkleidung mit. Sie rechneten ja nicht jeden Tag mit einer Beschwörung und daran angegliederte Ortsversetzung und packten entsprechend ihre Unitaschen. Da sie vor drei Tagen auch nur eine Vorlesung besucht hatten, bestand ihr Gepäck eigentlich nur aus Yuugis Geldbörse. ‚Ich schätze wir müssen mal einkaufen gehen. Auf die Dauer fällt es sicher auf, wenn wir immer das gleiche tragen. Und ich hab dazu auch nicht wirklich Lust.’ Yami nickte. /Wir werden Dumbledore fragen müssen. Oder diesen Lupin, der uns dann das Schloss zeigen soll. Apropos, wann kommt der eigentlich?/ Yuugi schloss den zweiten Gürtel und drehte sich dann zu seinem Geliebten um. ‚Dumbledore hat keine Zeit genannt. Vielleicht sollten wir diese Hauselfen fragen?’ Yami nickte zustimmend, doch zuvor säuberte er auch noch das Ledersofa. Es musste ja nicht jeder gleich herausfinden, wie nahe sich die beiden jungen Männer standen. Yuugi kam sich derweil jedoch reichlich blöd vor. Was hatte der Schulleiter noch mal gesagt, einfach rufen, wenn sie etwas wollten? Sollte er jetzt einfach in das Zimmer nach einem Hauself rufen? Das war irgendwie irritierend. Was waren Hauselfen überhaupt? Yuugi zuckte die Achseln. Er würde es nicht rausfinden, wenn er es nicht versuchte. Also nahm er seinen Mut zusammen und meinte dann leicht zaghaft: „Hauself, hörst du mich?“ Augenblicklich machte es ‚Plopp’ und an der Tür zum Bad erschien ein kleines Wesen mit dünnen Beinchen und Ärmchen, nur in ein Geschirrtuch gewickelt und blickte die beiden Jungen aus großen, ängstlichen Augen an. „Sie wünschen, Sirs?“ Yuugi war einfach nur perplex und blickte fragend zwischen Yami und dem langohrigen, kleinen Elfen hin und her. „Ähm...Du bist ein Hauself? Du arbeitest hier im Schloss?“ „Ja, Sir. Mein Name ist Trey, Sir. Ich diene in Hogwarts, Sir.“ Die Augen des Wesens wurden noch etwas größer und die Stimme zitterte leicht. Der Elf spürte sofort, dass diese beiden anders waren, als seine sonstigen Herren. Doch er wusste nicht zu sagen, wie anders. „Was genau bist du denn? Und warum läufst du nur in einem Geschirrtuch herum? Gibt es denn bei euch keine Kleidung?“ Yuugi war mehr als verwirrt. Das passte so überhaupt nicht in das Bild, was er sich von Dumbledore, diesem Schloss und der magischen Welt gemacht hatte. Dieses kleine Wesen war voller Schmutz, total verängstigt und bezeichnete sich selbst als Diener. Wie konnte man freiwillig unter so unwürdigen Bedingungen arbeiten und warum tat niemand etwas dagegen. Sein Mitgefühl war sofort geweckt und Yuugi trat drei Schritte auf den Elf zu und hockte sich vor diesem nieder. Yami blieb derweil im Hintergrund auf dem Sofa sitzen und beobachtete die Szene. Trey war bei den Worten Yuugis zusammengezuckt und hatte sich hektisch umgeblickt. Als der Mann dann noch näher kam, wollte er zurück weichen. Doch dann spürte er die Magie des anderen und erkannte, wie fremd sie war. Erstarrt vor Angst blickte er den anderen an, der sich nun vor ihm hinkniete. Doch er machte keine Anstalten, den Elf zu schlagen und dieser entspannte sich ein winziges bisschen. Er hatte von dem Gerücht der Beschwörung gehört und auch von den Fremden. Es hieß, sie wären Muggel, doch das Gegenteil war der Fall. Und nun kam dem Elfen diese Magie auch vage vertraut vor. Wie eine Erinnerung, die schon Äonen zurück lag und nur langsam an die Oberfläche driftete. Doch er spürte genau, dass der Junge es nicht böse meinte. So fremd wie seine Magie, war auch er selbst. Trey erkannte plötzlich deutlich, dass diese Fragen ernst gemeint waren und der Junge wirklich nichts wissen konnte. Also nahm er all seinen Mut zusammen und antwortete so gut es ging. „Ich bin ein Hauself. Ich diene meinen Herren hier in Hogwarts so lange ich lebe und meine Herren mit mir zu frieden sind. Kleidung ...“ nun stockte der Elf doch, aber die violetten Augen blickten ihn offen und ehrlich an und er überwand sich, auch dieses Thema anzusprechen, obwohl es ihn all seinen Mut kostete. „Kleidung ist eine Strafe, Sir. Wenn ein Sir nicht mit der Arbeit eines Hauselfs zufrieden ist, schenkt er ihm Kleidung und so wissen alle anderen Elfen, dass derjenige schlecht war und seinen Herrn enttäuschte. Ihr Sirs seid nicht von ... von hier, wenn Ihr das nicht wisst? Ihr habt auch ... seltsame Magie, Sirs. Vergebt mir, wenn ich ungehörige Dinge sage, Sirs, aber...“ Yuugi unterbrach ihn mit einer beruhigenden Geste. Er war über die Eröffnungen des Elfen sehr verwundert, denn er konnte sich nicht vorstellen, wie jemand freiwillig so leben konnte. Doch er erkannte auch, wie viel Mut und Kraft es Trey kostete darüber nur zu reden und musste einsehen, dass er vorerst nichts anderes tun konnte, als die bestehenden Tatsachen zu akzeptieren. Er musste jedoch unbedingt mit Dumbledore darüber sprechen. Doch noch verwunderter waren er und auch Yami über die Eröffnung des Hauselfen, was ihre Magie betraf. „Du kannst spüren, dass wir anders sind? Fürchtest du dich? Antworte bitte ehrlich, wir bestrafen dich nicht.“ Yuugi blickte Trey aufmunternd aber auch gespannt an. Wenn der Elf sich vor ihnen fürchtete, weil er ihre Schattenmagie spürte, würden sie nicht umhin kommen, ihm die Erinnerung zu nehmen und sich in Zukunft vor Hauselfen in Acht zu nehmen – oder mit dem Schulleiter zu reden, doch dass wollten beide jetzt noch nicht. Aber Trey schüttelte schüchtern den Kopf. „Ihr seid anders. Eure Magie ist düster und dunkel, aber warm und vertraut. Ich glaube, ich kenne diese Magie irgendwoher. Oder ich glaube zumindest mich zu erinnern, Sirs.“ ‚Was meinst du dazu, Yami?’ Yuugi drehte sich auf den Hacken um und blickte sein zweites Ich fragend an. Dieser erhob sich von dem Ledersofa, trat auf die beiden zu und blickte den Elfen nachdenklich an. „Du glaubst, unsere Magie zu kennen, nicht wahr? Wie eine Erinnerung aus früherer Zeit.“ Als der Elf nickte, griff Yami lächelnd nach seinem Deck und holte zielstrebig eine Karte hervor. Und Yuugi begriff im gleichen Augenblick. ‚Keltischer Wächter!’ Yami nickte und aktivierte dann das Monster. Der Kämpfer erschien vor ihnen und verbeugte sich ehrerbietig vor seinen beiden Meistern. Dann schien er die Anwesenheit des Hauselfen zu bemerken, denn er drehte sich zu diesem um, blickte ihn jedoch nur ausdruckslos an. Der Elf hingegen versank fast vor Ehrfurcht im Boden, denn dieser Mann entsprach absolut ihrem Urahn aus den Legenden. Yuugi seufzte leise bei dieser Reaktion, doch Yami war es, der den Hauself ansprach. „Du kennst den Keltischen Wächter oder solche wie ihn, nicht wahr? Sie kommen in euren Legenden und Geschichten vor?“ Als Trey nur stumm nicken konnte, kniete sich auch Yami zu ihm nieder. „Dieser Elf dient uns. Seine Macht hilft uns im Kampf. Deine Vorfahren stammen wahrscheinlich von Elfen wie ihm ab und deshalb spürst du unsere Magie der Schatten so deutlich und empfindest sie als vertraut und gut. Ich bitte dich jedoch, niemandem von unserem Geheimnis zu erzählen. Sie dürfen nicht wissen, dass wir diese Magie besitzen, denn sie würden es noch nicht verstehen. Doch sei versichert, dass wir niemandem in diesem Schloss etwas Böses wollen. Glaubst du mir das?“ Der Elf nickte nur ehrfürchtig und Yami erhob sich wieder und rief das Monster zurück in sein Deck. Damit war klar, woher der Hauself ihre Macht spüren konnte, während alle Zauberer hier es nicht taten. Zu früheren Zeiten, als es noch viele offene Portale zur Monsterwelt gegeben hatte, hatte es sicher Vermischungen der Arten gegeben und dieser Hauself war ein Nachkomme dieser Verbindung zwischen magischen Elben und Elfenmonstern der anderen Welt. Über die Zeit hatten die daraus hervorgegangenen Elfen erheblich an Stolz, Einfluss und Anmut verloren und es war kein Wunder, dass Keltischer Wächter den unscheinbaren Hauself nicht als seinesgleichen erkannte. Doch das Gespür für Magie, besonders die der Schatten war selbst in diesen degenerierten Nachfahren der einstigen stolzen Elfen erhalten geblieben. Yami fragte sich nur, ob von dem damals existierenden Elbenvolk auch heute noch Spuren erhalten waren. Für ihn war die Sache damit erledigt, doch Trey verschwand noch nicht, sondern blickte Yuugi und Yami erwartungsvoll an. Der Jüngere überlegte, ob sie vergessen hatten, den Elf für seine Dienste zu entlohnen, doch eigentlich musste das doch ihrer Mentalität widersprechen, wenn Kleidung sogar eine Strafe darstellte. Aber Moment, Dienste...? Yuugi schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Über all das hab ich glatt vergessen, warum wir dich riefen. Dumbledore meinte, dass Professor Lupin uns das Schloss zeigen würde. Wir wollten fragen, ob du irgendwie herausfinden kannst, wo er gerade ist und ihn fragen kannst, ob er jetzt Zeit hat oder ob er erst frühstücken will.“ „Ich werde Professor Lupin fragen, aber das Frühstück ist schon fast zu Ende. Wollen die Sirs ihr Essen hier her serviert bekommen oder haben die Sirs keinen Hunger?“ Die Aussicht, nicht noch einmal in die große Halle zu müssen, solange sie das Schloss nicht näher kannten, erfreute Yami und Yuugi sehr und so stimmten sie freudig zu, hier im Zimmer frühstücken zu wollen. Mit einem erneuten ‚Plopp’ verschwand der Hauself wieder und keine zwei Minuten später erschien ein großes Tablett über und über mit Brötchen, Marmelade, Schinken und Ei und dampfenden Kaffee beladen, über das sich die beiden Duellanten heißhungrig hermachten. -+-+-+-+-+ „Meint ihr nicht auch, dass sich Snape seltsam verhält? Er ist gar nicht so griesgrämig wie sonst. Und er saß heute sogar neben Professor Lupin ohne ihn ständig anzugrummeln und ihn mit Blicken erdolchen zu wollen.“ „Ach, Herm, du siehst Gespenster. Snape war sicher nur müde und er hielt es unter seiner Würde, Remus auch nur anzusehen.“ Ron henkelte sich bei dem Mädchen ein und strebte mit ihr den Gang Richtung Zaubertränke weiter entlang. „Herm hat schon Recht. Snape ist seit Anfang des Schuljahres schon so seltsam. Irgendwie ist er ruhiger. Er hat mir noch nicht mal Punkte abgezogen und wir haben schon über 10 Stunden bei ihm hinter uns.“ Das wollte schon etwas heißen, wo Harry doch sonst immer Snapes Lieblingsobjekt für Streitereien und Punktabzug war. Und mit Draco konnte das nichts zu tun haben, denn als Harry und er damals zusammen gekommen waren, hatte Snape sich auch nicht aus Rücksicht auf sein Patenkind zurück gehalten. Das war etwas gewesen, was Harry einen ziemlichen Schock versetzt hatte. Snape war Dracos Pate! Das war herausgekommen, als er Narzissa und Draco im Herbst zum Orden gebracht und für die beiden um Schutz ersucht hatte. Doch geändert hatte diese Tatsache nichts an seinem und Harrys Verhältnis. Der düstere Mann war der Griesgram geblieben, der er schon immer war, auch als Draco offiziell mit Harry ging. Und eigentlich war Harry froh darüber gewesen, dass der Zaubertränkelehrer ihn nicht plötzlich wie den verlorenen Sohn behandelte. Das wäre so...falsch gewesen. Doch Harry und den anderen war nicht verborgen geblieben, dass der Professor für Zaubertränke seit Beginn ihres 7. Schuljahres ruhiger geworden war. Er kam nur noch zum Essen und zum Unterricht aus seinen Kellerräumen, obwohl dass nicht wirklich ungewöhnlich war. Aber der Mann wirkte irgendwie anders. Ruhiger, zufriedener mit der Welt um sich und gleichzeitig unzufrieden mit allem. Aber er ließ seinen Ärger nicht mehr an Harry aus, redete so gut wie nie, nicht einmal mit den Slytherins oder Draco und am erstaunlichsten war, dass er sich jetzt scheinbar anstandslos neben Remus zum Essen setzte. Am ersten Abend in Hogwarts hatte Harry beobachten können, wie Snape angesichts des einzigen freien Platzes ausgerechnet neben seinem Erzfeind Remus Lupin, der wieder einmal seinen Posten in Verteidigung gegen die dunklen Künste weggeschnappt hatte, vor Wut gezittert hatte. Doch er hatte sich setzen müssen, ganz einfach, weil er sich keinen großen Aufstand vor allen Schülern leisten konnte und wollte. Dann war er eine Woche überhaupt nicht zum Essen erschienen und seitdem setzte sich Snape kommentarlos jedes Mal freiwillig neben Remus, selbst wenn noch andere Stühle frei waren. Anfangs hätten seine Blicke noch jeden in der Nähe aufspießen können, doch jetzt wirkte der Professor fast sanft, wenn er am Essenstisch saß. Hatte er sich in sein Schicksal ergeben, oder steckte wirklich mehr dahinter, so wie Hermine vermutete? Harry zuckte die Schultern und ging weiter Richtung Kerker. Sie würden es vielleicht bald herausfinden. Vielleicht war der Mann auch nur so erschöpft von dem vergangenen Ritual und würde bald zu seiner alten Form finden – dann war Harry es, der es als erster ausbaden durfte. „Ist euch übrigens aufgefallen, dass die beiden Muggel heut früh gar nicht beim Essen waren? Was die jetzt wohl machen?“ Rons Frage richtete sich sowohl an Harry als auch an Hermine. Harry blickte nachdenklich vor sich hin. Das hatte er sich auch schon gefragt. Wie wollte Dumbledore die Anwesenheit der beiden Muggel erklären? Fred und George hatten am Abend noch berichtet, was Dumbledore bei dem Gespräch im Krankentrakt von den beiden jungen Männern erfahren hatte und dass sie hier im Schloss bleiben würden. Harry wusste nicht genau, ob es wirklich nur daran lag, dass die beiden in Gefahr waren, wenn Voldemort von dem Ritual erfuhr und zu ihrer Sicherheit in Hogwarts bleiben sollten, so wie der Schulleiter es dem Orden bei ihrer Versammlung am Abend mitgeteilt hatte. Er konnte sich nicht helfen, aber er ertappte sich immer wieder dabei, dass er über die beiden Fremden nachdachte und ihm schien, dass auch Dumbledore Zweifel an all dem hatte, was im Wald passiert war. Irgendetwas war da, was sie nicht wussten, was die beiden Jungen vielleicht sogar absichtlich verschwiegen und dann waren sie vielleicht doch nicht so harmlos, wie es den Anschein hatte. Da blieb nur noch die Frage, ob sie die beiden hier in der Schule behalten mussten, um sie zu schützen, oder ob sie sich damit eine noch größere Bedrohung aufgehalst hatten, als es Voldemort allein schon war. Das würde sich noch zeigen müssen. Hermine schien sich darüber ausnahmsweise mal keine Gedanken gemacht zu haben, denn sie meinte auf Rons Frage nur gelangweilt: „Die werden noch schlafen. Nicht jeder wird irrtümlich beschworen und in die Magiewelt versetzt und verdaut das so leicht. Wir werden sie sicher noch oft genug sehen.“ Irgendwie schien Hermine nicht besonders an diesen beiden Fremden interessiert zu sein, denn sie wandte sich nun wieder Zaubertränke und den dafür nötige Hausaufgaben zu und irgendwann erreichten die drei dann auch den Kerker. Harry schaltete derweil ab und wanderte mit den Gedanken in andere Richtungen. Kurz überlegte er, ob Hermine die beiden Fremden ignorierte, weil es nur Muggel waren und damit weder eine Gefahr noch eine Wissensbereicherung bedeuteten, doch dann erblickte er am anderen Ende des Ganges eine einsame Gestalt aus Richtung Slytheringemeinschaftsräume auf den Zaubertränkeraum zustrebend und er vergaß diese unwichtigen Themen. Er hatte Draco seit dem Abend nicht gesehen, als sie zusammen Quidditch geübt hatten, da der Blonde noch ein wenig lernen und mal wieder im eigenen Bett übernachten wollte. Jetzt begrüßten sich die zwei mit einem langen Kuss und dann löste sich der Gryffindor von dem anderen und blickte Draco prüfend an. „Alles okay?“ Draco verdrehte bei diesen Worten die Augen, antwortete jedoch gehorsam. „Alles klar, ich hab nur gelernt.“ Harry lächelte den Slytherin an und zog ihn an der Hand ins Zimmer und zu einem Tisch hinter Ron und Hermine. Seit Draco offiziell mit Harry befreundet war, hatten die Slytherins den Blonden verstoßen und oft genug ihren Hass und ihre Enttäuschung über den Seitenwechsel und den Verlust ihres Prinzen in verbalen und körperlichen Attacken gezeigt. Deshalb hatte Draco besonders am Anfang praktisch bei Harry im Zimmer gewohnt, da die Gryffindors und insbesondere die Jungen ihres Schlafraumes Draco sehr schnell akzeptiert hatten. Sie mochten ihn zwar nicht, duldeten ihn aber, zumal sie sahen, dass neben Harry auch Hermine und Ron mit Draco befreundet waren. Bei Hermine war das nicht ungewöhnlich, weil sie praktisch jedem eine Chance gab und im Vergleich zu anderen sehr schnell bereit war, frühere Feindschaften zu vergeben. Jeder wusste, wie freundlich und rechtschaffen Hermine Granger war. Dass Ron einem Malfoy vertraute, der noch dazu früher nicht nur ständig seine Familie, sondern auch seine Freundin beleidigt hatte, war für die Löwen schwerer zu akzeptieren gewesen, besonders, da sie ja nicht wissen konnten, was damals im Herbst passiert war. Doch schnell hatten sie bemerkt, dass Draco es ernst meinte und die Verachtung der Slytherins war in diesem Fall sogar hilfreich. Zeigte sie doch, dass Draco kein Spiel spielte, sondern wirklich den Respekt und die Unterstützung seiner ehemaligen Untertanen zugunsten eines Gryffindor aufgegeben hatte indem er die Seiten gewechselt hatte. Als Draco dann im Winter mit Harry zusammen kam, überraschte das die Gryffindors am wenigsten und die Slytherins wurden zu ihrer Meinung nicht befragt. Doch Draco gehörte noch immer in das andere Haus und musste ab und an dort hin zurückkehren. Harry hatte Draco anfangs oft begleitet und ihn mit dem Tarnumhang geschützt, den Draco noch jetzt ab und an benutzte. Doch die brutalen Angriffe Crabbs und Goyles konnte Draco meist umgehen und in magischen Auseinandersetzungen ging der Blonde mittlerweile immer als Sieger hervor. Die ersten Male hatten die Slytherins ihn nur verfluchen können, weil sie ihn überrascht hatten und ihm Fallen stellten, doch jetzt war Draco vorbereitet und hatte gelernt, derartige Hinterhalte frühzeitig zu erkennen und in jedem Augenblick mit Gefahr zu rechnen. Und als die Slytherins sahen, dass sie Draco nicht mehr demütigen konnten, er aber auch keine Anstalten machte, zu ihnen zurückzukehren, sondern seinen neuen Freunden noch immer loyal blieb, da gaben sie es nach und nach auf und jetzt konnte Draco sogar in sein Zimmer gelangen, ohne von den anderen belästigt zu werden. Sie ignorierten ihn mittlerweile einfach. Aber Harry machte sich trotz allem immer wieder Sorgen, wenn Draco allein in seinem Bett schlief und er sich nicht um seinen Geliebten kümmern oder ihn schützen konnte. Draco hatte sich über diese – wie er fand – übertriebene Fürsorglichkeit aufgeregt und das war auch der Grund ihres ersten großen Streites gewesen. Immerhin war Draco noch immer ein Malfoy und er brauchte keine Beschützer, die ihn überall hin begleiteten. Er war vielleicht körperlich nicht stark genug, um Crabb oder Goyle Paroli zu bieten, doch er konnte sich seiner Haut dennoch wehren. Aber Draco hatte erkannt, dass Harry einfach nicht anders konnte, als sich um ihn Sorgen zu machen – besonders seit sie ein Paar waren und irgendwann hatte der Slytherin die unausweichlichen Fragen akzeptiert und antwortete ergeben, weil ihm sowieso nicht anderes übrig blieb. Deswegen einen Streit zu riskieren war unnötig. Vielleicht würde Harry auch mal begreifen, dass er Draco nicht zu beschützen brauchte – doch der Blonde bezweifelte es. Dann betrat Professor Snape den Kerkerraum, blickte niemanden an, sondern strebte lautlos in Richtung Tafel und begann das Thema der Stunde anzuschreiben. Irgendwie hab ich das Gefühl, Harry und Co kommen bissl zu kurz.../seufz/ Na ja, YGO steht ja nicht umsonst als erstes bei diesem YGOxHP-X-Over. /g/ Bis baaald und reviewt fleißig. /knuddel/ Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)